Bloggerin und Fotografin Franziska Köhl liebt es, ferne und nahe, fremde und bekannte Städte und Länder zu entdecken. Heute nimmt sie uns mit auf eine Reise nach Innsbruck, die Landeshauptstadt Tirols, in der es kulinarisch wie kulturell einiges zu entdecken gibt.

Bilder: Franziska Köhl

Man mag darüber streiten, wer in Europa das beste Essen hat, aber unser Nachbarland Österreich ist mit Wiener Schnitzel, Kaiserschmarrn, Germknödeln und Sachertorte meiner Ansicht nach definitiv ganz vorne mit dabei. Nicht zu verachten sind ausserdem die Destillierkünste des Alpenvolkes, die mit Enzian, Obstler, Marillen- sowie Zirben- und Vogelbeerschnaps den wohlgesättigten Gaumen – oder auch den Wanderer nach einer langen Bergtour – erfreuen. Von einer exquisiten Haubenküche bis zur rustikalen Hüttenkost ist hier für jeden Geschmack etwas dabei. Neben den kulinarischen Highlights hat Innsbruck natürlich auch sonst sehr viel zu bieten: man kann sowohl zahlreiche urbane, als auch alpine Angebote geniessen. So ist man von der Tiroler Hauptstadt mit ihren 130´000 Einwohnern innerhalb von 30 Minuten beispielsweise auf der Bergstation „Hafelekar“ der Nordkette mit einer Höhe von 2269 Metern und somit direkt mitten in der alpinen Bergwelt.


Blick auf Innsbruck von der Zwischenstation „Seegrube“ der Nordkettenbahn.

Kultur, Kunst und versteckte Innenhöfe

Innsbruck ist die Hauptstadt des Bundeslandes Tirol und gleichzeitig die fünftgrösste Stadt Österreichs. Ausgrabungen haben ergeben, dass das Stadtgebiet bereits seit mehr als 3´000 Jahren besiedelt ist. Heute stellt der Tourismus für die Region einen der wichtigsten Wirtschaftszweige dar. Die einzigartige Lage inmitten der Tiroler Bergwelt, ein umfangreiches Sportangebot aber auch zahlreiche weltbekannte Bauten wie das Goldene Dachl, der Dom zu St. Jakob oder die Hofburg mit der Hofkirche, locken jedes Jahr viele Touristen an. Auch bei Wintersportlern ist Innsbruck bekannt und beliebt, findet hier doch seit 1952 traditionell auf der Bergiselschanze einer der Skisprungwettkämpfe der Vierschanzentournee statt. Zudem gibt es das Air & Style Freestyle-Snowboard Festival, und auch für die beiden in Österreich ausgetragenen Olympischen Winterspiele 1964 und 1976 diente Innsbruck als Austragungsort.


Blick auf die Bergiselschanze durch die Fenster der RathausGalerien.


Idyllischer Innenhof der Hofkirche, der früher als Kreuzgang des Klosters genutzt wurde.


Innenhof des Kunsthauses Innsbruck. Auch der Street Art Künstler Thomas Baumgärtel hat sich hier mit seinen gesprayten Bananen schon verewigt.

Lokalen Köstlichkeiten auf der Spur

Bei einem Besuch in Innsbruck kommt man auch am Zirbenschnaps nicht vorbei, finden sich dort doch die grössten Zirbenbestände Europas. Die Zirbelkiefer, oder auch Zirbe beziehungsweise Arbe genannt, zählt zur Familie der Kieferngewächse und ist in den Alpen und Karpaten beheimatet. Mit einer Höhe von bis zu 25 Metern und einem Alter von bis zu 1´000 Jahren ist sie ein beliebter Rohstofflieferant für Holzmöbel. Die Samen werden irreführend auch Zirbelnüsse genannt, obwohl es sich nicht um Nüsse, sondern um Zapfen handelt.

Zu Ehren der Zirbe wurde auf dem Hausberg Innsbrucks, dem Patscherkofel, vor einigen Jahren der Zirbenweg ausgeschrieben. Die ca. 2 ½ stündige, mittelschwere Panoramawanderung führt von der Tulfeinalm (Glungezerbahn Bergstation) zur Bergstation Patscherkofelbahn (die Route kann auch in umgekehrter Reihenfolge gegangen werden) durch einen der grössten und ältesten Zirbenbestände Europas. Mit einem Abstecher zum Gipfel verlängert sich die Tour um ca. eine Stunde. Sie bietet herrliche Einblicke in das Inntal sowie einen grandiosen Ausblick auf rund 400 Alpengipfel. Verschiedene Hütten auf der Route bieten ausgiebige Möglichkeiten zur Rast und Einkehr – und natürlich darf jeweils ein Zirbenschnaps nicht fehlen.


Gipfelkreuz des Patscherkofel


Der Zirbenweg führt auf ca. 2´000 Metern Höhe durch abwechslungsreiche Landschaften.


Idyllische Bergpanoramen entführen einen in eine andere Welt.

Im Schutzhaus am Patscherkofel treffen wir auf den Inhaber Markus Weber, der uns begeistert von seinem selbst angesetzten Zirbenschnaps kosten lässt. „Dieses Jahr gibt es eine gute Ernte“, prophezeit er. Je nach Wetter können die Zirbenzapfen ungefähr Anfang Juli während ca. 3-4 Wochen geerntet werden. Wenn die Zapfen zu gross werden, verlieren sie ihren Geschmack und ihre Farbe. Die Ernte selbst ist aufgrund der dünnen Äste der Zirbenkiefer sehr gefährlich.
Das Rezept für den Zirbenschnaps beruht oft auf einer langen Familientradition. In der Regel werden die Zapfen geviertelt, mit Kornschnaps und Kandiszucker in Einweckgläsern angesetzt und für ca. 3-4 Wochen eingelegt. Lagert man den Schnaps im Dunklen, erhält er eine eher hellrosane Farbe wohingegen er eher dunkler wird, wenn man ihn im Hellen lagert – geschmacklich macht das aber keinen Unterschied.


Hüttenwirt Markus Weber mit seinem zartrosanen Zirbenschnaps der letzten Ernte.


Vom Baum in die Flasche – Zirbenzapfen auf dem Patscherkofel

Zu Besuch bei der "Schnapskoryphäe" Tirols

Etwas ausserhalb von Innsbruck, im idyllischen Inzing gelegen, findet man versteckt zwischen Wiesen und Feldern den Hof von Lambert Draxl. Das Familienunternehmen ist weit über die Region hinaus für ihre selbstgebrannten Edelbrände bekannt. Das Tiroler Oberinntal ist durch seine klimatisch inneralpine Höhenlage perfekt geeignet für den Obstanbau, weshalb die Gegend auf eine lange Obstbautradition zurückblickt. Alle Edelbrände entstehen bei der Familie Draxl zu 100 Prozent aus der reinen, natürlich vergorenen Frucht, die doppelt gebrannt und für mehrere Monate bis hin zu zwei Jahren gelagert wird. Aus einem Hobby ist über die letzten Jahre ein Betrieb gewachsen, ein eigener Obstgarten umgibt das Anwesen, die Stallungen wurden zu Brennstube, Lager, Verkaufs- und Verarbeitungsräumen umgebaut. An die 25 verschiedene Edelbrände und Liköre werden hier heute hergestellt, die am meisten verkauften sind Birne und Obstler. Besonders beliebt sind auch der Meisterwurz (geeignet für die innere wie äussere Anwendung, beispielsweise bei Bauchweh oder Völlegefühl), der Vogelbeerschnaps und natürlich der Zirbenlikör. Der Zirbenschnaps ist nämlich eigentlich immer ein Likör, der Unterschied liegt im Alkoholgehalt von über 40 % bei Schnäpsen.


Lambert Draxel erzählt mit viel Herzblut von der Herstellung seiner Edelbrände.


Lambert Draxl erzählt mit viel Herzblut von der Herstellung seiner Edelbrände.

Von der Haubenküche bis zum Vegi-Restaurant

Das Gastronomieangebot in Innsbruck ist extrem vielfältig, so dass garantiert jeder fündig wird. Neben der traditionellen Tiroler Küche haben sich auch modernere Konzepte etabliert. Im Restaurant Sitzwohl beispielsweise geniesst man auf Haubenniveau abwechslungsreiche Speisen des Mittelmeerraumes sowie der österreichischen Heimat.

Einen der wahrscheinlich schönsten Ausblicke auf Innsbruck und dazu feine Burger und Pasta erhält man im Restaurant des aDLERS Hotel, das sich im 12. Stock befindet.

Kreative vegane und vegetarische Speisen findet man im Restaurant Olive im angesagten Szeneviertel bei der Leopoldstrasse.

Weiterführende Informationen

  • Alles zu Innsbruck gibt es  auf www.innsbruck.info/
  • Die Innsbruck Card bietet viele tolle Angebote und Ermässigungen, wie beispielsweise eine kostenlose Berg- und Talfahrt mit den Bergbahnen der Region Innsbruck sowie einmalig freien Eintritt in alle Museen und Sehenswürdigkeiten in der Region.
  • Eine tolle Unterkunft ist das individuell-Boutiquehotel Nala mit seinen liebevoll gestalteten und eingerichteten Zimmern. Am Abend werden Restaurant, Bar und Garten übrigens zu einem beliebten Treffpunkt – auch bei den Einheimischen. Das Hotel ist ruhig gelegen, in wenigen Minuten ist man aber zu Fuss mitten im Zentrum der Stadt.

Weitere Reiseberichte von Franziska gibt es unter www.bayfairdrive.com.

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