Kaum ein Gebäck ist so vielseitig, bodenständig und gleichzeitig wandelbar wie die Wähe – mal süss, mal herzhaft, mal klassisch, mal überraschend raffiniert. Ob mit reifen Früchten oder frischem Gemüse auf knusprigem Teigboden aus dem Kühlregal: Unsere sechs Lieblings-Blitzrezepte sind perfekt für einen spontanen Besuch, ein Picknick oder einen einfachen Zmittag oder Znacht.

Raffinierte Kirschen- oder Brombeerenwähe
Diese überaus köstliche und einfach zuzubereitende Kirschen- oder Brombeerwähe nach einer Idee von Betty Bossi ist eine Hommage an den Sommer. Die Kombination aus fruchtiger Frische und feinem Cantuccini-Crunch verleiht dem Klassiker eine wundervolle Note. Du kannst für den Leckerbissen frische oder tiefgefrorene Früchte verwenden.
Zutaten:
(für runde Kuchen- oder Tarteform von ca. 28 cm)
- 1 ausgewallter, runder Kuchenteig aus dem Kühlregal
- 150 g Cantuccini, zerbröckelt
- 250 g Mascarpone
- 2 mittelgrosse Bio-Eier
- 50 g Zucker
- 3 EL Amaretto (kann auch weggelassen werden)
- 450 g entsteinte Kirschen oder Brombeeren, frisch oder aufgetaut
- Puderzucker zum Bestreuen
- nach Belieben etwas Crème Fraîche
Zubereitung:
- Die Kuchen- oder Tarteform mit Butter einfetten und mit Mehl bestäuben. Den Backofen auf 220 °C Ober- und Unterhitze vorheizen.
- Den Teig entrollen und in die Form legen. Mit einer Gabel den Teigboden dicht einstechen. Mit 50 g zerbröckelten Cantuccini bestreuen.
- Den Mascarpone in einer Schüssel cremig rühren. Die Eier nacheinander, den Zucker und nach Belieben Amaretto beigeben und gut unterrühren, bis der Zucker sich aufgelöst hat. Die Kirschen oder Brombeeren ebenfalls beigeben und auf dem Teigboden verteilen. 100 g zerbröckelte Cantuccini darüberstreuen.
- Auf der untersten Rille im vorgeheizten Ofen für 25 bis 30 Minuten backen. Falls die Guetzli etwas dunkel werden, die Wähe im Ofen mit einer Alufolie abdecken.
- Herausnehmen und auskühlen lassen. Den Teigrand mit etwas Puderzucker bestreuen und die Wähe nach Belieben mit etwas Schlagrahm oder Crème Fraîche servieren.
*nach einer von uns leicht adaptierten Rezeptidee aus dem Betty-Bossi-Buch «Wähen»
Saftige Apfelwähe mit Topping
Eine Apfelwähe geht immer – insbesondere, wenn es sich um ein solch leckeres Exemplar wie unser nachfolgendes, einfaches Lieblingsrezept aus Schweden handelt. Die saftige Wähe mit knusprigem Topping duftet nach Kindheit und geselligen Nachmittagen mit Familie und FreundInnen. Du kannst diese Wähe übrigens auch mit anderen Früchten zubereiten.
Zutaten:
(für eine runde Kuchen- bzw. Tarteform von ca. 26 cm)
- runder, ausgewallter Mürbeteig aus dem Kühlregal
- 900 g süss-säuerliche Äpfel
- 1 EL Zucker
- 1 TL Zimt
- 75 g geriebene Mandeln
- 70 g Zucker
- 1 Bio-Ei
- 1 EL Zitronensaft
- 30 g gesiebtes Mehl
- 30 g flüssige Butter
Zubereitung:
- Eine Kuchenform mit Butter einfetten und mit Mehl bestäuben.
- Die Äpfel schälen, halbieren und entkernen. Grob raffeln. In eine Schüssel geben, mit dem Zimt und einem Esslöffel Zucker vermischen und mit einer Folie zugedeckt ziehen lassen.
- Den Mürbeteig entrollen und in die Form legen. Mit einer Gabel regelmässig einstechen.
- Den Backofen auf 200 °C vorheizen.
- Für den Guss in einer Schüssel Mandeln, Zucker und das Ei mit einer Gabel gut vermischen. Den Zitronensaft, die flüssige Butter und das gesiebte Mehl unterheben.
- Die Apfelmischung gleichmässig auf dem Teig verteilen und die Oberfläche mit dem Guss bestreichen (verwende dabei am besten ein Messer, das du regelmässig mit Wasser abspülst, so kannst du den Guss besser verstreichen).
- Den Kuchen in der Ofenmitte bei 200 °C ca. 25 bis 30 Minuten backen, bis der Teig und der Guss goldbraun sind.
- Auskühlen lassen, mit Puderzucker bestreuen und am besten frisch servieren. Allfällige Kuchenreste kannst bis zu drei Tagen im Kühlschrank aufbewahren.
Cremiger Wähen-Hit mit Rhabarber
Rhabarber ist sehr gesund. Denn das säuerliche Frühlingsgemüse enthält viel Kalium, Eisen, Magnesium und Phosphor und ist ausserdem reich an Vitamin K. Also haben wir in der Stilpalast-Backstube nach einem feinen Rhabarer-Wähenrezept gesucht und sind auf diese unwiderstehliche Kreation mit Frischkäse und Crème Fraîche gestossen. Auch unsere Gäste konnten davon nicht genug kriegen. Der Mix zwischen säuerlichen und süssen Komponenten ist einfach perfekt.
Zutaten:
(für runde Kuchen- bzw. Tarteform von 26 bis 28 cm)
- ein runder Mürbeteig aus dem Kühlregal
- 400 g Crème Fraîche
- 200 g Frischkäse (z.B. Philadelphia)
- 140 g Zucker
- 1 Päckchen Vanillezucker
- 3 grosse Bio-Eier
- 4 gestrichene EL Maisstärke (Maizena)
- 200 g Rhabarber, geschält in kleine Würfel geschnitten
- 400 g Rhabarberstängel, längs halbiert und in längere Stücke geschnitten
Zubereitung:
- Den Ofen auf 200 °C vorheizen. Die Backform mit Butter einfetten und mit wenig Mehl bestäuben.
- Den Mürbeteig entrollen und in die Form legen. Mit einer Gabel gleichmässig einstechen.
- Den Frischkäse mit Crème Fraîche, Zucker, Vanillezucker und den Eiern (nacheinander mit ca. 30 Sek. Abstand) gut verrühren. Die Maisstärke darunterheben und den ersten Teil der Rhabarber unterziehen.
- Die Masse auf den Teig geben. Die restlichen Rhabarber-Stücke darauf verteilen.
- Auf der untersten Rille im vorgeheizten Ofen während 50 Minuten backen. Anschliessend im leicht geöffneten Ofen (am besten klemmst du einen Holzlöffel zwischen die Ofentür) den Kuchen 20 Minuten lang abkühlen lassen.
- Den Kuchen herausnehmen und ganz abkühlen lassen. Nach Belieben vor dem Servieren noch mit etwas Zucker bestreuen. Im Kühlschrank aufbewahren.
Fruchtige Heidelbeer-Blitzwähe
Diese Heidelbeerwähe nach einer Idee von Betty Bossi (Rezept von uns leicht abgeändert) zählt zu unseren neuen Sommer-Favoriten und ist das perfekte Rezept für spontane Genussmomente, denn die Zubereitung dauert nur eine halbe Stunde (inkl. Backzeit). Der knusprige Mürbeteigboden bietet mit den saftigen Beeren und einer zarten Vanillenote ein wunderbares Geschmackserlebnis. Unbedingt auch mal ausprobieren!
Zutaten:
(für eine Kuchen- oder Tarteform von 26 bis 28 cm)
- 1 ausgewallter Mürbeteig
- 2 EL Mehl
- 2 EL Rohzucker
- 500 g frische Bio-Heidelbeeren
- ein halbes Päckchen Vanillezucker
- nach Belieben Schlagrahm oder Crème Fraîche zum Servieren
Zubereitung:
- Den Backofen auf 220 °C Ober- und Unterhitze vorheizen. Form mit Butter einfetten und mit Mehl bestäuben.
- Den Teig entrollen, mit dem Backpapier auf ein Backblech ziehen (wir decken jeweils das ganze Blech mit Backpapier ab, falls etwas von der Fruchtsauce beim Backen entweichen sollte). Mehl und Zucker mischen, auf den Teig streuen. Heidelbeeren darauf verteilen, dabei einen Rand von ca. 4 cm frei lassen.
- Rand sorgfältig über die Beeren legen. Die Früchte mit Vanillezucker bestreuen. Die Wähe bzw. Tarte in der unteren Hälfte des auf 220 Grad vorgeheizten Ofens für 20 bis 25 Minuten backen. Herausnehmen und auskühlen lassen. Nach Belieben mit etwas Schlagrahm (Schlagsahne) oder Crème Fraîche servieren und geniessen.
Die weltbeste Käsewähe
Wähen schmecken auch mit einem rezenten Belag köstlich. Die Variante mit Käse zählt an einem lauen Sommerabend zu unseren Lieblingsspeisen. Wir haben deshalb ein Testessen mit verschiedenen Käsewähen-Varianten veranstaltet. Und es gab einen klaren Sieger, der bezüglich Geschmack und Konsistenz (fluffige Füllung) von allen TeilnehmerInnen die Bestnoten erhielt. Gerne verraten wir dir hier das Rezept.
Zutaten:
(für rundes Wähenblech oder Tarteform mit ca. 26 cm Durchmesser)
- 1 Stück Fertig-Kuchenteig aus dem Kühlregal, rund und ausgewallt
- 300 g geriebener Käse (wir nahmen 200 g Appenzeller und 100 g Emmentaler)
- 1 rote Zwiebel, geschält und fein gehackt
- 1 Handvoll Bio-Speckwürfeli
- 2 dl Halbrahm (Sahne)
- 2 Eigelb
- Salz und (Knoblauch)-Pfeffer
- 2 Eiweiss
- 1 Prise Backpulver
Zubereitung:
- Den Backofen auf 200 °C vorheizen. Wähenblech oder Tarteform mit Butter einfetten. Den Kuchenteig auslegen und evt. überstehenden Teig abschneiden. Den Teigboden gleichmässig mit einer Gabel einstechen.
- In einer Pfanne die Zwiebelstückchen zusammen mit den Speckwürfeli 3 bis 4 Minuten anbraten bzw. andünsten. Auskühlen lassen.
- Den geriebenen Käse in eine grosse Schüssel geben und mit dem Eigelb, Halbrahm (Sahne) und dem Zwiebel-Speck-Mix vermischen.
- In einer kleinen Schüssel das Eiweiss zusammen mit einer Prise Salz und dem Backpulver steif schlagen. Sorgfältig unter die Käsemischung heben. Mit wenig Salz und etwas Knoblauchpfeffer (oder normalem, schwarzen Pfeffer) abschmecken.
- Die Füllung auf dem Teigboden verteilen und die Käsewähe auf der untersten Rille bei 200 °C 35 bis 40 Minuten backen. Falls die Oberfläche zu braun wird, einfach die Wähe im Ofen mit Alufolie abdecken.
- Die Wähe herausnehmen und einige Minuten in der Form stehen lassen. Anschliessend zusammen mit Saisonsalat servieren.
Anmerkungen: Diese Käsewähe kann natürlich auch ohne Speck zubereitet werden. Sie liegt übrigens überhaupt nicht schwer im Magen…
Walliser Wähe nach Grosi-Rezept
Beim Stöbern in der Rezeptsammlung unserer Grossmutter sind wir auf ein altes Rezept für eine raffinierte Gemüsewähe gestossen. Die Wähe mit Lauch, wenig Speck und Weisswein ist eine tolle Alternative zu einer Pizza. Unsere begeisterten TestesserInnen haben bereits nach einer Neuauflage dieses einfachen, aber äusserst schmackhaften Gerichtes verlangt…
Zutaten:
(für ein rundes Blech oder eine Tarteform mit ca. 28 cm Durchmesser)
- 1 runder oder achteckiger Fertig-Blätterteig
- 100 g Speckwürfeli
- 600 bis 700 g Lauch, gewaschen und in Ringe geschnitten
- 1 EL Mehl
- 120 ml Weisswein
- 100 g Walliser Käse oder Gruyère, in kleine Würfel geschnitten
- Pfeffer und Salz aus der Mühle
Zubereitung:
- Den Blätterteig ins Blech bzw. die Tarteform legen. Den überstehenden Teig am Rand abschneiden und den Boden mit einer Gabel dicht einstechen. In den Kühlschrank stellen.
- In einer Pfanne die Speckwürfeli anbraten und den in Ringe geschnittenen Lauch dazugeben. Mit Mehl bestäuben und mit dem Weisswein ablöschen. Ca. 15 Minuten unter gelegentlichem Rühren weiterköcheln und anschliessend auskühlen lassen.
- Währenddessen den Backofen auf 220 °C vorheizen.
- Die ausgekühlte Lauch-Speck-Füllung auf den Teig geben und darauf gleichmässig die kleinen Käsewürfel verteilen.
- Die Wähe in der Mitte des Backofens bei 220 °C ca. 25 Minuten backen. Herausnehmen und wenige Minuten stehen lassen. Anschliessend sofort noch heiss servieren – nach Belieben mit einem Saisonsalat.