Weihnachten ist ein globales Ritual und doch zeigt es überall ganz eigene Gesichter, so bunt wie die Kulturen, die es feiern.. Komm mit uns auf eine kurze Weltreise und tauche ein in verschiedene Weihnachtswelten, die eines gemeinsam haben: die universelle Sehnsucht nach Verbindung.

Bilder: Getty Images

Skandinavien: Die Ästhetik der Stille

In Schweden, Norwegen und Finnland ist die Adventszeit geprägt von langen Nächten und Hygge: schlichte Eleganz, Kerzenschein, Holz und Wolle. Am 13. Dezember schreitet in Schweden die heilige Lucia mit einem Kranz aus brennenden Kerzen durch Kirchen und Häuser. Dabei werden traditionelle Lieder gesungen, und das Fest des Lichts wird in der dunkelsten Zeit des Jahres gefeiert.

Der eigentliche Höhepunkt ist der Heiligabend. Familien versammeln sich früh, essen eingelegten Hering, Gravlax und Safranbrötchen, während draussen Schnee die Geräusche dämpft. Geschenke kommen nicht vom Weihnachtsmann, sondern vom Jultomte, einer mythischen Figur zwischen Kobold und Schutzgeist des Hauses. Weihnachten im hohen Norden ist kein Spektakel, sondern ein stilles Innehalten.

 

Italien: Eine Bühne für Emotionen

In Italien ist Weihnachten eine Inszenierung, voller Gesten, Stimmen, Düfte. Die Presepe, kunstvoll gestaltete Krippen, sind oft wichtiger als der Weihnachtsbaum. In Neapel werden ganze Strassenzüge zu Miniaturwelten, bevölkert von Fischern, Bäckern und Politikern.

Am 24. Dezember kommt meist kein Fleisch auf den Tisch. Stattdessen füllen sich die Tische mit Meeresfrüchten, Pasta und Süssspeisen wie Panettone oder Pandoro. Die Geschenke? Die kommen oft erst am 6. Januar, gebracht von der Befana, einer alten Hexe mit gutem Herzen. Weihnachten ist hier weniger ein Datum als eine fortlaufende Geschichte.

 

USA: Kitsch und Santa Claus

In den Vereinigten Staaten ist Weihnachten überdimensioniert, emotional und zutiefst nostalgisch. Es verschmelzen religiöse Traditionen mit Popkultur, Familienritualen und einem unverkennbaren Sinn für Inszenierung und Kitsch. Ganze Vorstädte verwandeln sich in leuchtende Bühnenbilder: Lichterketten tanzen über Fassaden, aufblasbare Rentiere stehen im Vorgarten und vielerorts läuft unaufhörlich „All I Want for Christmas Is You“.

Der Heilige Abend ist meist leise, fast erwartungsvoll. Der grosse Moment kommt am Morgen des 25. Dezembers, wenn Kinder in Schlafanzügen die Treppe hinunterlaufen und Geschenke unter dem Baum oder in roten Strümpfen am Kamin entdecken – gebracht von Santa Claus. Kulinarisch reicht die Bandbreite vom Truthahn bis zu Familienrezepten, die über Generationen weitergegeben werden, oft geprägt von der Herkunft der Einwanderer.

 

Japan: Weihnachten als Popkultur

In Japan ist Weihnachten kein religiöses Fest – und gerade deshalb so faszinierend. Die Geschenke sind klein, die Atmosphäre leicht. Die Weihnachtszeit ist romantisch, urban, fast surreal. Leuchtende Illuminationen verwandeln Tokio und Osaka in romantische Traumlandschaften. Weihnachten ist hier denn auch ein Fest für Paare, vergleichbar mit dem Valentinstag. Reservierungen in Restaurants sind Wochen im Voraus ausgebucht.

Und dann ist da das Essen: eine spezielle Sahne-Erdbeer-Torte (Christmas Cake) und Kentucky Fried Chicken. Seit den 1970er-Jahren ist letzeres zur ikonischen Weihnachtstradition geworden – ein Beweis dafür, wie geschickt Kultur adaptiert werden kann.

 

Lateinamerika: Glaube, Gemeinschaft und Farbe

In Mexiko beginnt Weihnachten mit den Posadas, ein neuntägiges Fest mit Prozessionen, die die Herbergssuche von Maria und Josef nachstellen. Gesungen, gebetet und gefeiert wird gemeinsam. Nachbarschaften öffnen ihre Türen, Piñatas werden zerschlagen, Kinder lachen.

In Brasilien dagegen fällt Weihnachten in den Hochsommer. Palmen sind mit Lichterketten geschmückt, und das Fest verlagert sich nach draussen. Um Mitternacht versammeln sich Familien in weissen Kleidern, um Glück für das kommende Jahr zu erbitten. Trotz Hitze bleibt die Sehnsucht dieselbe: Nähe, Hoffnung und Neubeginn.

 

Australien: Weihnachten unter der Sonne

Während Europa friert, wird vor dem Jahresende in Australien draussen auf der Terrasse gegrillt. Weihnachten findet am Strand statt, mit Barbecues, Meeresrauschen und Weihnachtsmännern in Shorts. Dennoch fehlen klassische Elemente nicht: Plum Pudding, Weihnachtslieder und ein geschmückter Baum.

Das Besondere ist die Leichtigkeit. Weihnachten verliert hier seine ritualisierte Schwere, ohne an Bedeutung zu verlieren. Es ist ein Fest der Familie, Freunde und der gemeinsamen Zeit.

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