In Zeiten, in denen Metropolen wachsen und Bildschirme unseren Alltag dominieren, wächst die Sehnsucht nach Begegnungen mit der ungezähmten Natur, in der Tiere in Freiheit leben – und dies in atemberaubender Zahl. Von afrikanischen Savannen bis zu abgeschiedenen Inseln im Pazifik: Wir präsentieren dir hier 8 der schönsten Tierparadiese unseres Planeten.

Bilder: Getty Images

Serengeti, Tansania – Die grosse Wanderung

Die Serengeti ist vielleicht das berühmteste Wildtier-Paradies der Welt. Und das nicht ohne Grund. Zwischen endlosen Grasebenen und Akazienwäldern spielt sich jedes Jahr eine Szenerie ab, die seinesgleichen sucht: die grosse Migration von über zwei Millionen Gnus, Zebras und Antilopen, die auf der Suche nach frischem Gras durch die endlose Savanne wandern. Dabei stellen sich ihnen Krokodile in den Flüssen entgegen, und Raubkatzen wie Löwen und Geparden lauern im hohen Gras. Für den Besucher ist es ein Schauspiel von urwüchsiger Intensität und eine unvergessliche Erinnerung.

Galápagos-Inseln, Ecuador – Arche Noah im Pazifik

Rund 1’000 Kilometer vor der Küste Südamerikas liegt eine Welt, die fast unberührt von der Zivilisation scheint. Auf den Galápagos-Inseln teilen sich Riesenschildkröten, Seelöwen und Blaufusstölpel den Lebensraum mit Meerechsen, die wirken wie Überbleibsel aus der Urzeit. Der Mensch ist hier nicht Herr, sondern Beobachter. Die Tiere kennen keine Scheu, sodass Begegnungen eine Intimität erreichen, die man sonst kaum erlebt. Für viele Reisende ist dies eine Pilgerfahrt zu den Ursprüngen des Lebens. Bis heute gilt dieses Naturparadies als Symbol unberührter Artenvielfalt.

Borneo, Malaysia/Indonesien – Reich der Orang-Utans

Auf Borneo liegt der Regenwald wie ein grüner Ozean über den Hügeln, schwer von Feuchtigkeit und durchdrungen vom vielstimmigen Chor tropischer Vögel. Zwischen den Lianen und Urwaldriesen leben die letzten Orang-Utans in freier Wildbahn. Die sanften Geschöpfe mustern einen mit einer fast menschlichen Melancholie. Wer hier wandert, betritt nicht nur einen Dschungel, sondern eine Welt voller Mythen und Geheimnisse, fragil und zugleich überwältigend.

Okavango-Delta, Botswana – Oase im Herzen Afrikas

Wenn der Okavango-Fluss aus den Höhen Angolas in die Kalahari strömt, geschieht ein Naturwunder: Statt das Meer zu erreichen, verliert er sich in einer endlosen Weite aus Wasser und Schilf – ein Delta, das mitten in der Wüste aufblüht. Aus der Vogelperspektive wirkt es wie ein grünes Mosaik aus Inseln, Lagunen und Kanälen, das sich ständig neu formt. In dieser Oase ziehen Elefantenherden gemächlich durchs Wasser und Löwen schleichen durch das Schilf. Wer in einem Mokoro, dem traditionellen Einbaum-Kanu, nahezu lautlos zwischen Seerosen und Papyrus gleitet, spürt eine Nähe zur Wildnis, die selten geworden ist – als wäre man selbst Teil dieser stillen Harmonie.

Raja Ampat, Indonesien – Das Paradies unter Wasser

Raja Ampat ist weniger ein Reiseziel als ein ganzes Universum aus Wasser und Farben. Über 1’500 Inseln erheben sich aus smaragdgrünem Meer, doch das wahre Schauspiel beginnt unter der Oberfläche: ein Kaleidoskop aus Korallen, das als eines der artenreichsten Ökosysteme der Erde gilt. Beim Tauchen oder Schnorcheln schwebst du durch Unterwassergärten, wo Mantas majestätisch gleiten, winzige Seepferdchen wie lebendige Schmuckstücke zwischen Anemonen blitzen und Riffhaie lautlos durch das Blau ziehen. Ein Ort, der die Zeit stillstehen lässt und sich unauslöschlich ins Gedächtnis einprägt.

Pantanal, Brasilien – Eldorado der Jaguare 

Während der Amazonas oft als Synonym für Artenvielfalt gilt, ist das Pantanal für Tierbeobachter fast noch ergiebiger. In dieser riesigen Schwemmebene wimmelt es von Kaimanen, Wasserschweinen und farbenprächtigen Aras. Doch das grosse Highlight ist der Jaguar: Nirgendwo sonst auf der Welt sind die Chancen so hoch, diese scheue Raubkatze in freier Wildbahn zu sehen. Wenn ein Jaguar am Ufer auftaucht, während der Sonnenuntergang das Wasser in Gold taucht, ist das ein Moment von fast mythischer Kraft.

South Georgia, Südatlantik – Königreich der Pinguine

Abgeschieden zwischen der Antarktis und Südamerika liegt Südgeorgien, eine raue Insel mit Gletschern, Sturmwinden und einer Tierwelt von unfassbarer Fülle. Hunderttausende Königspinguine drängen sich an den Stränden, Robben kämpfen in der Brandung und Albatrosse ziehen majestätisch ihre Kreise. Wer hier an Land geht, betritt ein Naturtheater, das sich so gross und überwältigend anfühlt, dass es beinahe ausserirdisch wirkt.

Kangaroo Island, Australien – Arche am Ende der Welt

Vor der zerklüfteten Südküste Australiens liegt Kangaroo Island, ein Naturparadies, das wirkt wie eine Miniaturausgabe des ganzen Kontinents. Hier begegnest du Kängurus auf staubigen Wegen, während Koalas träge in den Eukalyptusbäumen dösen. Doch die Insel ist weit mehr als nur ein Schaufenster tierischer Ikonen Australiens: An den einsamen Buchten tummeln sich Robbenkolonien, über den Klippen kreisen Greifvögel, und zwischen duftenden Pinienwäldern und wilden Stränden entfaltet sich eine Natur, die ungezähmt und archaisch wirkt.

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