Hättest du es gewusst? Über hundert «Schweizen» gibt es in Deutschland – mehr als in jedem anderen Land weltweit. Gemeint sind Naturregionen, die vor rund 150 Jahren vor allem aufgrund ihrer Schönheit mit «unserer Schweiz» verglichen und nach ihr benannt wurden.

Sächsische Schweiz (Bild: ©Getty Images/Jürgen Sack)

Zu den bekanntesten dieser Landschaften zählen die Sächsische Schweiz und die Fränkische Schweiz. Aber auch zahlreiche kleinere, unbekanntere «Schweizen» beeindrucken mit Naturidyllen und einmaligen Ferienerlebnissen. Sie liegen quasi vor unserer Haustür. Auf geht`s zu einer etwas anderen «Tour de Suisse»!

 

Holsteinische Schweiz

Beginnen wir in Deutschlands hohem Norden, im «Land der 150 Seen»: Wer sich nach einem Perspektivwechsel jenseits des Alltagstrubels sehnt, für den ist die Holsteinische Schweiz mit ihren Weiten bis zum Horizont ein ideales Reiseziel. Top ausgebaute Wander- und Velowege sowie eine Vielzahl von Wassersportangeboten laden dazu ein, die Region sportlich-aktiv zu entdecken. Auch für Entspannung ist hier reichlich gesorgt: beim Flanieren durch eines der nördlichsten Weinanbaugebiete Deutschlands oder beim Besuch eines der traumhaften Schlösser am Wasser. Was uns nicht minder beeindruckt, ist das vielfältige Veranstaltungsangebot – es reicht von Bootshafen-Konzerten über bunte Märkte bis hin zu kultigen Festen. Und überall herrscht nordische Lebensfreude!


Holsteinische Schweiz (Bild: TZHS/Martin Elsen)

 

Mecklenburgische Schweiz

Etwa 100 Kilometer weiter östlich fasziniert das Landschaftsbild der Mecklenburgischen Schweiz. Die Region nahe der Hansestadt Rostock wird besonders durch den Malchiner, den Kummerower und den Teterower See als auch durch die umliegenden Schlösser und Herrenhäuser geprägt. Kultur- und Naturliebhaber kommen hier voll auf ihre Kosten. Es locken zahlreiche Outdoor-Attraktionen, zum Beispiel eine Bootstour auf der Peene oder ein Abstecher zum Wildpark in Güstrow. Nicht verpassen sollte man die zahlreichen Museen, Galerien, Konzerte und Aufführungen an bekannten Festspielorten wie der Klosteranlage Dargun.


Mecklenburgische Schweiz (Bild: Florian Foerst)

 

Ostseeinsel Usedom

Deutschlands wohl sonnenreichste «Schweiz» finden wir auf der Ostseeinsel Usedom, in unmittelbarer Nachbarschaft zu Polen. Im Hinterland der traditionsreichen Kaiserbäder Ahlbeck, Heringsdorf und Bansin fügen sich idyllische Seen und verträumte Dörfer in eine romantisch hügelige Landschaft ein. Exzellente Bedingungen für Aktiv-Urlauber, die auf Wander- und Velowegen ihre Erkundungstouren unternehmen möchten. Umweht von maritimen Flair tanken wir reichlich Sonne im Herzstück der Region, dem charmanten Ort Benz. Schon der Maler Lyonel Feininger bewunderte dessen Schönheit und verewigte die einzigartige Holländische Windmühle und die 600 Jahre alte Kirche in seinen Bildern.


Usedomer Schweiz (Bild: Usedom Tourismus/Andreas Dumke)

 

Fränkische Schweiz

Fachwerkhäuser, Burgen, Bier – alles das hat die Fränkische Schweiz in Hülle und Fülle zu bieten. Im Städtedreieck Bamberg, Nürnberg und Bayreuth gelegen, bildet die mittelalterlich geprägte Tallandschaft den «Schlupfwinkel deutschen Gemüts». Zauberhafte Christkindlmärkte, Lichterprozessionen und andere liebevoll gepflegte Traditionen gehören hier zum festen Kulturgut. Auf Geniesser wartet eine kulinarische Erlebnisreise durch die fränkische Brauereikultur. Mit einem dichten Netz aus Wander- und Velowegen ist die Region im Freistaat Bayern auch ein gefragtes Ziel für unternehmungslustige Familien und Sportbegeisterte.


Fränkische Schweiz (Bild: Getty Images/Jürgen Sack)

 

Märkische Schweiz

Fast wie in der Karibik wähnen wir uns in der Märkischen Schweiz – jener «ländlichen Schönheit», für die sich einst der Schriftsteller Theodor Fontane in den «Wanderungen durch die Mark Brandenburg» begeisterte. Mit ihren ausgedehnten Hügeln, Seen, urwüchsigen Wäldern und Schluchten zählt die Region nordöstlich von Berlin zu den beliebtesten Wanderzielen Deutschlands, und das nicht nur für gestresste Hauptstädter. Herzstück der Märkischen Schweiz ist der Kneipp-Kurort Buckow, auch gerühmt für seine hervorragende Luftqualität.


Märkische Schweiz (Bild: © Florian Läufer)

 

Sächsische Schweiz

Die wohl bekannteste Schweiz in den Grenzen der Bundesrepublik liegt auf sächsischem Gebiet. Ihre unverkennbare Ähnlichkeit mit dem Sandsteingebirge des Schweizer Jura hat der Sächsischen Schweiz einst zu ihrem Namen verholfen. Deutschlands einziger Felsennationalpark begeistert mit bizarren Felsformationen und kühlen Schluchten. Ein wahres Wanderparadies inmitten wunderschöner Natur. Entlang des rund 1100 Kilometer langen Wegenetzes gedeihen Pflanzen- und Tierarten, die andernorts längst verschwunden sind, und darum besonderen Schutz geniessen. Bei Wanderfreunden besonders beliebt ist der Malerweg, welcher an den Highlights der Sächsischen Schweiz wie etwa der Festung Königstein und der Basteibrücke vorbeiführt. Alternativ lässt sich die atemberaubende Landschaft auch vom Wasser aus bestaunen, bei einer Dampfschifffahrt auf der Elbe.


Sächsische Schweiz (Bild: ©Getty Images/Jürgen Sack)

 

Trarbacher Schweiz

Ganz im Westen wiederum, auf rheinland-pfälzischem Territorium, entdecken wir die Trarbacher Schweiz – ein Idyll in einem Seitental der Mosel. Durch wildromantische Schluchten und Wälder schlängelt sich der Elfenpfad, auf dem magische Figuren aus Schiefernhöhlen, Wurzeln und krumm gewachsenen Bäumen ihren Zauber entfalten. Vielzählige Aussichtspunkte wie die «Bischofsmütze» oder der «Uhufelsen» bieten fantastische Ausblicke auf die Weinberge der Mittelmosel rund um die Jugendstil-Stadt Traben-Trarbach. Hier können Liebhaber edler Tropfen bei einem der vielen heimischen Winzer famose Weine verkosten oder spannende Geschichten des Weinhandels bei einer Unterwelt-Führung erleben. Wir folgen dem Weg durch riesige Kellergewölbe – allesamt Relikte einer glorreichen Vergangenheit. Dank der grossen Beliebtheit des Mosel- Rieslings war Traben-Trarbach um das Jahr 1900 immerhin der zweitgrösste Weinumschlagplatz Europas – gleich nach Bordeaux. Aber das ist schon wieder eine andere Geschichte…


Trarbacher Schweiz (Bild: Tourist-Information Traben-Trarbach)

 

Zur «Schweiz» geadelt

Wer durch deutsche Lande reist, stösst heute in vielen Regionen auf «Schweizen». In den allermeisten Fällen ist die Bezeichnung historisch gewachsen, keine modische Erfindung. Das gilt auch für die gebirgige Sächsische Schweiz am Oberlauf der Elbe. Die Schweizer Künstler Adrian Zingg und Anton Graff kamen ab 1766 häufig zum Malen in die Region nahe Dresden. Sie sollen den Begriff Sächsische Schweiz geprägt haben, da sie sich hier stark an ihre Heimat erinnert fühlten. Zu einem grossen Teil waren die Namensgeber von Deutschlands Schweizen – zumeist Forscher und Schriftsteller – von der Epoche der Romantik (Ende 18. Jahrhunderts bis Mitte 19. Jahrhundert) geprägt. Für sie war der Begriff «Schweiz» vor allem Ausdruck der Bewunderung, verwendet ganz so wie ein Adelsprädikat.

 

15 «Schweizen», die man kennen(lernen) sollte

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