"Gut gewickelt ist halb geheilt": Unter diesem Motto habaen unsere (Ur)-Grosseltern früher mit Essigsocken oder Kartoffelwickeln Grippe und Erkältungen mit der Kraft der Natur den Kampf angesagt. Obwohl sogar wissenschaftlich die heilende Wirkung von Wickel bewiesen ist, gerieten diese in den vergangenen Jahrzehnten in Vergessenheit. Jetzt feiern sie wieder ein Comeback und wir liefern dir dazu einige Rezepturen.

Bilder: Getty Images  

Mit dem Revival der Kräutermedizin feiern auch traditionelle Anwendungen, wie wir sie vielleicht noch aus Grosselterns Zeiten kennen, ein grosses Comeback – so auch die Wickel. Mit ihnen wird die heilende Wirkung von bestimmten Pflanzen ganz gezielt gegen Erkältungen, Schmerzen und Schwellungen angewendet. Häufig lindern die uralten Hausmittel Beschwerden sehr rasch, indem sie Entzündungen hemmen, die Nerven beruhigen und die Organfunktionen stärken. Nachfolgend haben wir für dich einige bewährte Rezepturen gesammelt, die Beschwerden auf die sanfte Tour lindern.

 

Zwiebelwickel bei Ohren- und Halsschmerzen

Diesen Wickel haben wir erst jüngst selbst ausprobiert und können deshalb dessen positive Wirkung bestätigen. Ok, man duftet danach nach Zwiebeln und braucht danach eine Dusche, aber das haben wir gerne in Kauf genommen. Die Anwendung ist ganz einfach:

  1. Gib eine fein gehackte Zwiebel in ein Baumwoll-(Taschen)tuch
  2. Erwärme das «Päckli» anschliessend über einem Wasserbad, z. B. in einem umgedrehten Deckel über dem Kochtopf und leg es auf das schmerzende Ohr (der Knochen hinter dem Ohr sollte mitbedeckt sein). Lass es für 2 bis 3 Stunden auf dem Ohr (wir haben dabei einen Film geschaut). Die Anwendung kannst du bis zu 3 mal am Tag wiederholen.

 

Essigsocken gegen Fieber

Dieses Hausmittel zählt zu den bekanntesten Wickeln und darf auch bei Kindern ab dem ersten Lebensjahr angewendet werden. Alles, was du dafür benötigst sind 2 Paar Wadensocken aus Baumwolle oder Wolle, ein Liter Wasser mit ca. 36 °C und 2 EL Apfelessig. Und so werden Essigsocken angewendet:

  1. Ein Paar Socken ins körperwarme Essigwasser legen und die Socken nur leicht auswinden.
  2. Ziehe nun die nassen und anschliessend die trockenen Socken an. Decke dich gut zu.
  3. Zieh die Socken nach 10 bis 15 Minuten wieder aus. Falls das Fieber nicht gesunken ist, kannst du die Anwendung nach einer Stunde wiederholen (danach erst wieder am nächsten Tag).

Bei Schüttelfrost und steigendem Fieber mit kalten Füssen und Händen solltest du Essigsocken nicht anwenden.

 

Thymian gegen Dauerhusten

Thymian wirkt schleimlösend, beruhigend  und ist insbesondere bei Dauerhusten ein probates Mittel, das es sich lohnt, mal auszuprobieren. Nachfolgend das Rezept:

  1. 5 TL Thymiankraut (z.B. aus der Apotheke) mit 500 ml Wasser überbrühen und 10 Minuten ziehen lassen, abseihen.
  2. Ein Bauwolltuch in den Tee tränken, auswringen und in weiteres Tuch (z.B. ein Waffelpiqueetuch) einschlagen.
  3. Die Tücher auf die Brust legen und mit einem Schal umwickeln. Nach ca. 10 Minuten abnehmen. Kann bis zu 3 mal täglich wiederholt werden.

 

Lavendel bei Kopf- und Nackenschmerzen

Die ätherischen Öle von Lavendel und Majoran können schmerzlindernd bei Kopfschmerzen und Nackenverspannungen wirken. Und so geht’s:

  1. Je 5 Tropfen Lavendel- und Majoranöl aus der Apotheke in eine Schüssel mit 1 Liter kaltem Wasser geben.
  2. Ein Tuch darin eintauchen, ausdrücken und für mindestens 20 Minuten auf die Stirn oder den Nacken legen.

 

Eukalyptus gegen Blasenentzündungen

In Neuseeland schwören die Aborigines (Ureinwohner Australiens) seit vielen Generationen auf die entzündungshemmende und schmerzstillende Wirkung von Eukalyptus bzw. dem darin enthaltenen Stoff Cineol. Wissenschaftlich nachgewiesen ist u.a. die positive Wirkung der nachfolgenden Anwendung bei ersten Anzeichen von einer Blasenentzündung:

  1. 5 Tropfen Eukalyptusöl aus der Apotheke in ca. 300 ml heisses Wasser geben. Ein Baumwolltuch hineintauchen und nur leicht auswringen.
  2. Das Tuch auf den Unterleib legen und mit einem Wollschal fixieren. Rund 30 Minuten einwirken lassen. Die Anwendung kannst du bis zu dreimal am Tag wiederholen.

 

Arnika bei Prellung

Viele Topmodels setzen vor wichtigen Shooting bei blauen Flecken auf die Arnikasalbe. Sehr wirksam ist die Heilpflanze auch bei Prellungen, indem sie abschwellend und entzündungshemmend wirkt. Bei Prellungen empfiehlt sich die folgende Rezeptur:

  1. 2 EL Arnika-Tinktur aus der Apotheke in 0.5 Liter abgekochtes Wasser geben und damit ein Baumwolltuch tränken.
  2. Das Tuch leicht auswringen und auf den betroffenen Bereich legen. Ein trockenes Tuch darüberwickeln.
  3. Den Wickel auswechseln, bevor das Innentuch trocken ist. Bis zu 3 mal täglich wiederholen.

 

Tipp

Nach einem Wickel solltest du dir immer eine entspannte Auszeit gönnen (z.B. mit einer wohltuenden Tasse Kräutertee).

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