Diät-Hypes auf Social Media begegnen wir in der Stilpalast-Redaktion grundsätzlich mit einer gesunden Portion Skepsis. Doch der aktuelle virale Fitness-Hack 30-30-30 hat unsere Aufmerksamkeit geweckt – und am Ende überraschend unsere Taille verändert.

Wer TikTok in den letzten Monaten auch nur sporadisch durchgescrollt hat, kam an einem Begriff kaum vorbei: Die 30-30-30-Formel, die ohne strenge Diät und harte Workouts einen flacheren Bauch in Rekordzeit verspricht. Der Hashtag #303030 zählt inzwischen Millionen von Klicks. Grund genug für uns, den Selbstversuch zu wagen.
Wie die 30-30-30-Formel funktioniert
Das Prinzip klingt fast zu einfach, um wahr zu sein – und stammt doch von einem Profi: dem US-Biologen und Longevity-Experten Gary Brecka. Seine 30-30-30-Regel steht für einen ganz bestimmten Ablauf am Morgen:
Innerhalb von 30 Minuten nach dem Aufstehen 30 Gramm Eiweiss zum Frühstück zu sich nehmen und sich anschliessend 30 Minuten bewegen.
Die Idee dahinter: ein stabiler Blutzuckerspiegel, ein aktiver Stoffwechsel, eine anhaltende Sättigung, die Heisshungerattacken effektiv in die Schranken weist, sowie mehr Muskelmasse, die mehr Kalorien verbraucht und den Fettreserven an den Kragen geht. Das Ganze ist überraschend simpel und kann im Alltag durchaus ohne grossen Aufwand angewendet werden. Aber funktioniert diese Blitz-Methode für eine schlankere Körpermitte auch tatsächlich?
Überraschende Testergebnisse
Wir wollten es auf der Stilpalast-Redaktion genau wissen und haben die 30-30-30-Formel zwei Wochen lang konsequent getestet. Auf dem Frühstücksplan standen Eier-Avocados-Toasts, Porridge, Omeletts oder griechischer Joghurt, gefolgt von zügigen Morgenspaziergängen (Tempo ca. 5 km/h). Das Coole daran: Es braucht weder teure Superfoods noch Fitnessgeräte – nur ein wenig Disziplin und einen gut sortierten Kühlschrank.
Das Testergebnis nach 14 Tagen hat uns denn tatsächlich positiv überrascht. Die vier ProbandInnen konnten zwei bis vier Zentimeter weniger Bauchumfang verzeichnen. Gleichzeitig fühlten sich alle am Morgen fitter, als es sonst üblicherweise zum Tagesbeginn der Fall war.
Auch ErnährungsexpertInnen sehen in der 30-30-30-Formel keine Eintagsfliege. Ihre Erklärung: Ein proteinreiches Frühstück fördert die sogenannte Thermogenese, bei der der Körper mehr Wärme produziert und dadurch automatisch mehr Energie verbrennt. Kombinierst du das mit leichter Bewegung, wird die Fettverbrennung zusätzlich stimuliert. Und wer gleich morgens aktiv ist, bleibt häufig auch im Laufe des Tages bewusster in seinen Entscheidungen und isst weniger zwischendurch und bei den Hauptmahlzeiten meist gesünder.
Unser Fazit
Der Hype um die 30-30-30-Formel ist durchaus gerechtfertigt. Sie ist zwar keine Wunderwaffe, aber ein smarter, alltagstauglicher Einstieg in einen gesünderen Lebensstil, der sich gut in den Alltag integrieren lässt. Wer auf übertriebene Diäten und Detox-Dramen verzichten will, bekommt hier einen unkomplizierten Weg zu mehr Energie und einem flacheren Bauch.
Einige Eiweiss-Frühstücksideen
Mediterranes Omelett
Eier, Fetakäse, frische Kräuter und eine Handvoll Spinat in wenig Olivenöl gebraten.
Griechischer Joghurt mit Nüssen
Naturjoghurt mit 10 % Fett getoppt mit Nüssen, Chiasamen und einem Hauch Zimt und Honig.
Protein-Porridge mit Beeren
Haferflocken mit Mandelmilch, Vanille-Proteinpulver und Beeren.
Frühstück to go
Ein Shake aus pflanzlichem Proteinpulver, gefrorenen Beeren, Mandelmus und Haferdrink.
Ei und Avocado
Ein Ei auf Avocados-Toast. Oder: Geräucherter Wildlachs auf einem halben Avocado-Vollkornbrot mit Limette und Sesam.